Die Botschaft von Weihnachten

Von | 21. Dezember 2013

 Weihnachten 2013

 Weihnachtliche Sehnsuchts -‚Luft-Schlösser‘?

Weihnachten ist unauflöslich mit dem ‚Sehnsuchts-Begriff‘ ‚FRIEDEN‚ verbunden. Ein friedvolles Fest wünschen wir, seit die Engel in der Tradition des Evangelisten Lukas vom ‚Frieden auf Erden‘ sangen. Ein weihnachtlicher Automatismus scheint sich entwickelt zu haben: Je mehr Weihnachten, desto mehr Frieden? Gegenteiliges ist bekannt.

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Aus den Fantasien unserer Sehnsüchte sind ‚Sehnsuchts-Luftschlösser‘ entstanden. Beim ersten ‚Sturm‘ verlieren sie sich schnell. Die Botschaft vom Frieden kommt von ‚Engeln‘ – sinnbildlich von Gott, der ‚Urkraft‘ unseres Lebens. Sie ergeht an anwesende Menschen, unvorbereitet, mitten in ihrem Alltag. Gleichsam durch die ‚Hintertür‘, wie Luther formulierte.


In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,  und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade. Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.

Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.
Lukas-Evangelium 2, 1-20


‚Das habt zum Zeichen …‘ – kein ‚Luft-Schloss‘, sondern ein Kind in Stallgeruch und vielleicht vollen Windeln. Greifbare Zeichen! Und so gehen sie hin, die ersten Friedens-Beauftragten. Sie sehen. Sie begreifen. Sie loben. Friedensbeauftragte sehen, begreifen, und stellen ihre Wahrnehmungen in den großen Zusammenhang. 

In der Erzählung ist es so ausgedrückt: Die Hirten rühmten und priesen Gott … So kehren sie um in ihren Alltag. Als Ergriffene haben sie begriffen. So gestalten sie Frieden im Alltag.

Für uns übersetzt heißt das: Wir müssen unsere ‚Luft-Schlösser‘ vom Frieden in den Alltag übersetzen , der von den genannten ‚Zeichen‘ gekennzeichnet ist: Das bedürftige Unscheinbare, vielleicht auch das ‚Stinkende‘ des Daseins in den großen Zusammenhang des ‚Wirkens Gottes‘ stellen und sich so als Beauftragte sehen. 

Das bewahrt vor ‚Luft-Schlössern‘ und Resignation und begleitet zur kompetenten Umsetzung. 


  ‚Luft-Schloss‘ in die Realität

Herr, mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens. Dass ich Liebe übe, da wo man mich hasst; dass ich verzeihe, da wo man mich beleidigt;

dass ich verbinde, da wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, da wo Irrtum herrscht;

dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel ist; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

dass ich dein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten: Nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht das ich verstanden werde, sondern, dass ich verstehe;

Nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Nach Franz v. Assisi


Solche Beauftragung ist weltumspannend: Auf russisch nennen sie es ‚Mir‘, auf hebräisch ‚Shalom‘, auf französisch ‚Paix‘, auf englisch ‚Peace‘, auf arabisch ‚Salam‘, auf griechisch ‚irini‘, auf Niederländisch ‚vrede‘, auf spanisch Paz ….  

Frieden

In solcher universaler Gemeinschaft kehren wir um und erkennen die Zeichen vom Stall in Würdelosigkeit, in Hoffnungslosigkeit, in Ausweglosigkeit, in Abhängigkeiten, in Sinn-Verlust,  Neid und destruktiver Konkurrenz. Sie fordern uns auf und wir ‚packen an‘ in unserem ‚kleinen Alltag‘ und für den ‚fernen Alltag‘.

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Den ‚Teller‘ füllen, mit dem, was gebraucht wird, damit Frieden sein kann:
Würde, Hoffnung, Aussicht, Freiheit,
Sinn, Anerkennung, Freude am Anders-Sein.

Zum Beispiel auch über DIAKONIE KATASTROPHENHILFE
www.diakonie-katastrophenhilfe.de

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