Schaut hin

Von | 14. Mai 2021

GESTALTENDE GEISTES-KRAFT
(Pfingsten)

WECKT BLICK:
‚Ich will ausgießen von meinem Geist … und eure Töchter und Söhne sollen weissagen, eure Jünglinge sollen Gesichte haben und  eure Alten sollen Träume haben ….‘
Apostelgeschichte 2, 14

SCHAUT HIN!
Markus 6,8
3. Ökumenischer Kirchentag 2021

 

15. Mai 2021

 

 

Vor einigen Tagen war ich einige Zeit in Berlin.  Obwohl mir die Gedenkstätte ‚Bernauer Straße‘ mit der Erinnerung an den Bau der Mauer im Jahre 1961 und ihr Fall im Jahre 1989 sehr vertraut ist, hat mich jetzt die Erinnerung an die  Sprengung der ‚Kirche der Versöhnung‘ besonders erreicht. Seit 1961 war die Kirche vom DDR-Regime ‚eingemauert‘ und wurde erst 1985 abgerissen und gesprengt.

 


Turmkreuz der Kirche der Versöhnung

Kirchen sind zunächst erbaute Gebäude, um der Gemeinschaft von Menschen einen Ort zu geben, sich an den gemeinsamen Glauben zu erinnern und die Gemeinschaft zu feiern, Stärkung zu erfahren.

So steht jeder Kirchen-Bau als Ausdruck für eine Lebenshaltung, die bereits seit über 2000 Jahren Generationen prägt. Sie sind Traditions-Gebäude und Menschen können und wollen sich dieser Faszination nicht entziehen.

Gleichzeitig aber steht diese Glaubensgemeinschaft besonders heute in einer sichtbaren und spürbaren Krise. ‚Den Kirchen laufen die Mitglieder weg‘. Schon lange werden Kirchen abgerissen oder auch anstößig ‚umgewidmet‘.

Das sind meine Gedanken, die diesem Beitrag Impuls sind: Ein belebender Geist, der insbesondere der jungen Generation Weissagungs-Kraft und Visionen bringt, die die ‚Alten‘  in ihre Träume aufnehmen einerseits und  gleichzeitig das ‚Fallen‘ von ‚Stätten der Vergewisserung‘.

Jetzt nimmt der 3.Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt dieses unerträgliche Gegeneinander mit dem ‚Ruf‘ auf: Schaut hin!

Der Quelle-Verweis auf die Textstelle im Markus-Evangelium (6,38) macht deutlich, was sich hinter dieser Aufforderung (auch) verbergen könnte.

Es ist der Auftakt der Erzählung von der Speisung der Fünftausend. Es ist die Erzählung einer Krise. Viele Menschen sind zu Fuß am Seeufer entlang gelaufen und gelangen so vor Ankunft des Bootes an der Anlegestelle. Jesus erkennt ihre Bedürftigkeit, macht ihnen Mut.  Die um Jesus versammelten Freunde sind so etwas wie das ‚Krisenmanagement. ‚Hier ist es einsam und es wird bald dunkel. Verabschiede sie, damit sie noch Gelegenheit haben, sich in weiter entfernten Geschäften etwas zum Essen zu kaufen.‘

Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach!

Schaut (genau) hin, was ihr in einer Zeit des Mangels an Fülle habt. Bewegt euch, haltet Ausschau und macht etwas daraus!

Eine hochaktuelle Handlungsanweisung. Die viel größere Krise als die uns noch begleitende Corona-Pandemie ist die Klima-Krise. Auch sie trägt viel zu lange schon die Zeichen des sich vergrößernden ‚Mangels‘ an Verantwortung, der in unser Bewusstsein langsam ‚einsickert‘, wo er in entfernteren Regionen unserer Erde schon längst Lebensbedingungen zerstört!

Schaut genau hin! Was habt ihr? Schaut auf die Visionen und die Voraus-Schau eurer Jugendlichen (‚Frydays for Future‘); schaut auf die Erfahrungen  und Träume eurer ‚Alten‘ (zum Beispiel meine!). Sie werden in respektablem Einsatz und Wettstreit der Ideen in die Öffentlichkeit gebracht.

Dazu müsst ihr die Krise betrachten, aber euch selbst nicht in Wut und Hilflosigkeit verausgaben und ‚verkrümmen‘. Richtet euch auf: Wir haben Ideen! Wir haben ein Denken, das Generationen überspringt!

Liebe Amelie, lieber Zacharias, hier schreibt ein ‚Alter‘ mit Träumen an die ‚Vorausschauenden‘ und ‚Visionäre‘ mit dieser Bitte: Lasst euch die Orte der Vergewisserung, der Stärkung, des Austausches nicht nehmen!  Sie sind Quelle und Stärkung. Wenn die Strukturen dieser Orte brüchig und hohl geworden sind, verlasst sie. Der belebende Geist ist vielleicht bereits anders unterwegs und erwartet euch!

Auf der Startseite findet ihr meine Bitte so ausgedrückt:

VIELE MENSCHEN TRETEN IN DIESEN TAGEN AUS DER KIRCHE AUS
Besonders in Zeiten von Desorientierung durch Krisen mancherlei Art ist ‚Einkehr in das Innere‘ gefordert.
Dort sind die Kraft-Instanzen gegen Angst und Aussichtslosigkeit,
für  Hoffnung und Aufbruch
versammelt.
‚Kirche‘ ist Ortsbeschreibung, wo diese ‚Einkehr‘ gesucht und unterstützt wird. Auch diese Homepage möchte das leisten.
Entzieht einer so gesehenen Kirche
Vertrauen und  kritische Unterstützung nicht !

Euer Träumer

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