Buße

Von | 24. Oktober 2013

Wiederherstellung gesunder Lebensbedingungen
Zum Buß- und Bet-Tag

‚Sünde‘, Schuld, Buße und Vergebung. Das sind für viele mit ‚Moralin‘ getränkte Begriffe.

Über lange Zeit waren sie als solche Ausdruck der Macht. Über die eingeredete Schuld und die Sehnsucht nach Vergebung konnten ertragreiche Geschäfte abgewickelt werden. Das mag mit ein Grund dafür sein, dass sich mit der eigenen Schuld immer das Gefühl der Unentrinnbarkeit, des Ausgeliefert-Seins verbindet.

Die Konsequenz ist, dieser Lebens-Frage auszuweichen und dennoch gleichzeitig einen „Durst nach innerer Zufriedenheit“ zu spüren.

Auffällig ist, dass es in der Bibel viele Hinweise gibt, die keineswegs dieses Ausgeliefert-Sein vertreten. Im Gegenteil – es ist eher ein „Werben“ um den Schritt in die „Befreiung“ von drückender Schuld.

Ich gehe noch einen Schritt weiter. Spirituell ausgedrückt ist die Sehnsucht nach Vergebung die Sehnsucht Gottes nach Einheit mit seinem Menschen, die sich in uns als ‚Durst nach innerer Zufriedenheit‘ zeigt.  

Diese beiderseitige Sehnsucht nach ‚Einheit‘ beschreibt das alt-deutsche Wort ‚Sünde‘.

 Fehmarn
Der ‚Sund‘ trennt die Insel Fehmarn vom Festland


Demnach ist ‚Sünde‘, was von der Einheit mit Gott trennt und ‚Vergebung‘, was diese Ganzheit wiederherstellt.

 ModellSuende2

 Vergebung: Heilung der gestörten Ganzheit, Wiederherstellung ‚gesunder Lebensbedingung‘.


An solche tiefste Zufriedenheit will ein Tag wie der ‚Buß- und Bet-Tag‘ erinnern.

‚Umkehr‘ meint, mit der ‚Sehnsucht Gottes“‚in uns in Verbindung treten können. Das geschieht in Meditation und Gebet und steht unter der Zusage: Bittet, so wird euch gegeben! Umkehr kann sich auch in der ‚Umkehrung‘, das heißt in der ‚Umdeutung‘ ereignen: Siehe  Seelsorgerliche Begleitung.

 

Weitere Anstöße

Durst nach Eins-Sein

Leben aus der Mitte – Sein gegen die Angst

Brief  aus der „Oase“: Existenzielles